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Mittwoch, 24. August 2011

cio.de: Tabu-Thema Schatten-IT

Obwohl CIOs die Probleme kennen, gehen sie die Schatten-IT nicht an, wie Informatik-Professor Christopher Rentrop jetzt in einem Forschungsprojekt feststellte.

Informatik-Professor Christopher Rentrop war erstaunt, dass CIOs das Thema Schatten-IT zwar wahrnehmen, aber sich damit nicht befassen wollen.Vergrößern
Informatik-Professor Christopher Rentrop war erstaunt, dass CIOs das Thema Schatten-IT zwar wahrnehmen, aber sich damit nicht befassen wollen.
Foto: Ulrike Sommer, www.schattenlichtfarbe.de

CIOs wollen sich am Phänomen Schatten-IT nicht die Finger verbrennen. Zu dieser Erkenntnis ist Informatik-Professor Christopher Rentrop von der Hochschule Konstanz (HTWG Konstanz) gelangt, nachdem er ein Forschungsprojekt gestartet hat zum Umgang mit Hard- und Software, die Anwender ohne Wissen der IT-Abteilung beschaffen und einsetzen.

CIO.de: Sie behaupten, CIOs drücken sich vor dem Thema Schatten-IT oder negieren es völlig. Wie kommen Sie darauf?

Christopher Rentrop: In das Forschungsprogramm "Schatten-IT", das wir mit dem IT-Sicherheitsanbieter Schutzwerk und der Unternehmensberatung Cassini gestartet haben, wollen wir Firmen einbinden. Von mehreren CIOs, die wir angesprochen haben, kam die Antwort: Spannendes Thema, aber das gehen wir lieber nicht an.

CIO.de: Wie viele haben sich denn so geäußert?

Rentrop: 23 Unternehmen haben wir bisher angesprochen. Drei haben sofort zugesagt teilzunehmen, einige überlegen noch. 13 wollen nicht teilnehmen - davon allein acht mit der Begründung, sie scheuten das Thema.

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Montag, 8. August 2011

cio.de: Die 5 Typen mobiler Mitarbeiter

"Dem einen Mitarbeiter will Forrester den Computer wegnehmen, dem anderen ein Tablet geben. Forrester gibt Ratschläge für den richtigen Umgang mit Tablet-PCs.

Forrester-Analyst TJ Keitt hat die Tipps für mobile Strategien aus dem Forrsights Workforce Survey abgeleitet.Vergrößern
Forrester-Analyst TJ Keitt hat die Tipps für mobile Strategien aus dem Forrsights Workforce Survey abgeleitet.
Foto: Forrester

"Mobile First" muss ab jetzt die Devise heißen, sagt Forrester-Analyst Thomas Keitt, wenn es um das Erstellen neuer Strategien für den Arbeitsplatz geht. Schließlich arbeiten längst 62 Prozent der sogenannten "information workers" nicht permanent am festen Arbeitsplatz im Büro - sondern in einer Woche an unterschiedlichen Orten. Weil sie Kunden besuchen, auf der Dienstreise im Zug sitzen oder daheim im Home Office arbeiten, wenn sie die Kinder von der Schule abgeholt haben.

Nur vergeuden sie Zeit damit, die richtigen Methoden und Mittel für ihre Aufgaben zu finden - und die IT verzweifelt an den Wünschen der mobilen Kollegen. Höchste Zeit also, meint Forrester, der mobilen Belegschaft den Schrecken für die IT zu nehmen und Platz zu machen für eine Mobile Strategie. "Demystifying The Mobile Workforce" nennt das Analystenhaus deswegen seine Studie, die auf Daten des jüngsten Forrsights Workforce Survey für das erste Quartal 2011 mit 2403 IT-Entscheidern beruht. Die mobile Strategie sollte sich laut Keitt danach richten, wie stark die eigenen Mitarbeiter unterwegs sind - und weswegen. Fünf Archetypen identifiziert Forrester anhand der Datenbasis.

Forresters 5 Mobile Archetypen

  • 1. Normale Büroangestellte stehen am Anfang ihrer Karriere, haben einen 9 to 5 Job und finden die Zusammenarbeit mit Kollegen im Home Office schwierig. Sie machen 34 Prozent der "information workers" aus.

  • 2. Hypermobile Typen arbeiten fast überall, sitzt oft im gehobenen Management und sind im Schnitt 32 bis 45 Jahre alt. Diese Leute machen 33 Prozent der Belegschaft aus.

  • 3. Die "Connected Consultants" sind meist Führungskräfte, die einen Teil ihrer Arbeitszeit unterwegs sind - sie arbeiten oft im Baugewerbe oder bei Behörden (16 Prozent der Angestellten).

  • 4. Teilzeit-Heimarbeiter erledigen meist Bürojobs etwa in der Verwaltung, im Bildungswesen, der IT oder dem Marketing. Sie teilen sich die Zeit zwischen Büro und Zuhause auf und arbeiten schon 6 bis 15 Jahren in ihrem Job (11 Prozent).

  • 5. Techniker im Außendienst sitzen meist daheim oder in den Räumen der Kunden. Mit Kunden verbringen sie viel Zeit, 71 Prozent hat täglich eine Stunde mit Kunden zu tun. Sie arbeiten im Baugewerbe genau wie im Vertrieb (5 Prozent)."

cio.de am 06.07.2011 von Kolja Kröger

Montag, 1. August 2011

Dachten Sie, dass Sie unsichtbar sind?

Thomas Schmutzer, Geschäftsführer HMP, rät Unternehmen zur Nutzung von Social Media und unterscheidet zwischen aktiver und passiver Präsenz im Netz.

Social Media lässt nicht los. So auch mich nicht. In meiner letzten Kolumne hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, dass eine alleinstehende Social-Media-Strategie die Tendenz hat, mehr Schaden anzurichten als Gutes zu tun. Etwa wenn die transportierten Inhalte, die Art und Weise, wie dort kommuniziert wird, mit den restlichen Kommunikationskanälen wie Service Lines, Direct- und Indirect-Sales, der Homepage und Kundenkontakten nicht konform gehen. Die Erwartungshaltung, die Unternehmen auf einem Kommunikationskanal wecken, muss auch auf allen anderen Kanälen erfüllt werden und stimmig sein – so will es der Kunde.
Heute gehen meine Überlegungen mehr in die Tiefe von Social Media. Dabei sollte man zwischen aktiver und passiver Nutzung von Social Media unterscheiden.

Einige Unternehmen sind bereits aktive Social-Media-Nutzer und nehmen somit ganz bewusst und wohl auch mit entsprechenden Organisationsstrukturen und einer erklecklichen Mitarbeiterzahl am Web-2.0-Leben teil. Diese Mitarbeiter betreiben eigens erstellte Social-Media-Unternehmensseiten und betreuen Kunden und deren Anfragen darüber. Viele Firmen überlegen gerade, diesen Schritt zu tun, andere wiederum sehen sich und ihr Unternehmen nicht auf Web 2.0 – was völlig in Ordnung ist. Denn wer könnte besser wissen, welcher Kommunikationskanal zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt, als Sie selbst?

Wie immer Sie sich hinsichtlich dieses Kommunikationskanals und seiner aktiven Nutzung entscheiden – es tut nichts zur Sache. Denn Sie nutzen mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits längst Social Media – und zwar passiv. Denn (geben Sie sich keinen Illusionen hin) während Sie Ihre Social-Media-Strategie aufbauen oder eben entscheiden, diese nicht aufzubauen, während Sie überlegen, ob und wie Sie das Thema in Ihre Organisation eingliedern, sind Sie bereits längst Thema in Web 2.0. Oder dachten Sie, dass Sie – ausgestattet mit König Laurins Tarnkappe – für Social Media unsichtbar sind? Nichts da, denn Ihre Kunden sind 24 Stunden in diversen Foren unterwegs. Sie posten sich dort die Seele aus dem Leib zu Themen, die Sie nie für möglich gehalten hätten – also auch über Ihr Unternehmen, Ihre Produkte, Ihre Dienstleistungen, Ihre Mitarbeiter oder sogar direkt über Ihre Person. Das ist keine große neue Erkenntnis, allerdings wird es bei näherem Hinschauen doch spannend. Denn wie gehen Sie mit dieser Informationsflut, die im Internet herrscht, nun um? Wie nutzen Sie die vielen, hoffentlich positiven Meinungen im WWW für Ihre Zwecke? Wie hoch ist Ihre »Awareness«, wenn in einem Forum schlecht über Sie gepostet wird? Und wenn es mehrere Foren mit unterschiedlicher Relevanz und Gewichtung wären? Und gehen wir mal davon aus, Sie haben Ihre Hausaufgaben perfekt gemacht – wie reagieren Sie in diesem Fall? Und wer reagiert? Der Mitarbeiter, der Ihre Facebookseite betreibt, oder doch besser einer seiner Vorgesetzten? Und in welcher Geschwindigkeit? Mit welcher dahinterliegenden Strategie? Dies, um nur ein paar der aufkommenden Fragen und Problemstellungen anzureißen.

Bewusstsein wichtig

Meine Aussage ist nicht, dass Sie zwingend in Web-2.0-Umgebungen wie Twitter und Facebook präsent sein müssen. Eine aktive Beteiligung in Social Media ist nicht immer notwendig (wobei Sie gut umgesetzt sicher auch nicht schaden kann). Aber seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass Sie trotzdem längst in Social Media präsent sind – weil Ihre Kunden das so wollen, nicht weil es Ihre Strategie ist. Die Quintessenz ist: An Social Media führt im Augenblick kein Weg vorbei. Die Aufgabe liegt in der erfolgreichen Integration von Social Media in den Alltag des Unternehmens. Sie haben alle Möglichkeiten in der Hand, diesen Kommunikationskanal positiv für sich und Ihr Unternehmen zu nutzen.