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Sonntag, 23. Mai 2010

Kolumne: Unified Communications - ein Beginn

REPORT.at:
Über Unified Communications, kurz UC, sprechen derzeit viele. Aber was genau steckt eigentlich dahinter?
Unified Communications bildet die Brücke zwischen Kommunikations- und Informationskanälen mit dem Ziel dem Benutzer einfach an seinen(möglichst wenigen) Endgeräten mit möglichst einheitlicher Benutzungsoberfläche unter Nutzung des optimalsten gerade verfügbaren Transportweg (wireless oder wired) Zugang zu den gerade von ihm benötigten Applikationen (Business oder Privat) zu gewähren.

Daß UC somit eines der heißesten Themen des Jahres 2010 ist, wundert im Business-Umfeld niemand, wenn man den Wandel der Kommunikation betrachtet. Die Anzahl der verschiedenen Kommunikationskanäle pro Person steigt mit enormer Geschwindigkeit an. Neben den 50 Emails, die wir pro Tag bekommen (und natürlich auch lesen und beantworten müssen), kommunizieren wir auch über SMS und über tried and trusted Festnetz und Handy – aber neuerdings auch über Facebook, Xing, Twitter und Instant Messaging. Kommunikation ist ja was gutes, aber wir bewegen uns rasch an der Grenze zur Ineffizienz, wenn wir NUR mehr kommunizieren und 5 verschiedene Kanäle gleichzeitig bedienen (abgesehen davon, daß der Informationsfluß überfordert und wir dadurch – salopp gesagt – mit einem Hintern auf mehreren Kirchtagen tanzen, weil wir im Meeting sitzen und gleichzeitig Emailen, SMSen und uns in einem Wiki informieren).

So überrascht es sicher auch niemand, daß sich laut IDC Studie 2008 das weltweite Daten- und Informationsvolumen alle 1,5 Jahre verdoppelt… und Unternehmen reagieren… und investieren in neuere und schnellere ITK Systeme. Doch es stellt sich die Frage, ob diese Investments durch erhöhte Produktivität im Unternehmen amortisiert werden können oder ob ein noch schnelleres Email System nicht vielleicht nur dazu führt, daß wir noch mehr Emails verfassen und beantworten, die Informations- und Kommunikationsflut somit nur zusätzlich erhöht wird, anstatt sie effizienter zu machen. Laut Sage Research nutzen Geschäftsleute heutzutage 6,4 verschiedene Endgeräte. Wen wunderts, daß man buchstäblich vor lauter Kommunikation „nicht mehr zum Arbeiten kommt“? Wie oft sind Sie denn heute durch einen Anruf oder ein wichtiges Mail aus Ihrer Konzentration gerissen worden? Wen wunderts weiter, daß nur die wenigsten Unternehmen das volle Potenzial ihrer getätigten UC-Investments wirklich ausschöpfen?

Was leider noch sehr stiefmütterlich behandelt wird, ist eine gesamthafte Betrachtung der sozialen und kommunizierenden Systeme im Unternehmen, deren Produktivität mittels UC gesteigert werden soll. Ziel dieser Kolumne ist es, aufzuzeigen welche Möglichkeiten aber auch welche Grenzen mit dem Einsatz von UC verbunden sind, welche Gedanken zu Organisation, Prozessen, IT Architektur, Security, Mitarbeiter etc. sich Unternehmen vor dem Start von UC Investitionen machen sollen und was bei der Einführung von UC in Ihr Unternehmen beachtet werden muß.
Denn nur wenn UC endlich nicht mehr als reines ITK Thema gesehen wird, besteht die gute Chance Ihre Investments in Produktivitätsgewinne umzuwandeln.

Mag. Thomas Schmutzer